
Warum Intimitätskoordination?
Intimität ist ein menschliches Grundbedürfnis - und ein unverzichtbarer Teil der Geschichten, die wir in Film, Fernsehen, und auf der Bühne erzählen.
Intimität ist eine eigene künstlerische Sprache - ein kreativer Gestaltungsraum:
Gute intime Szenen sind feinstes Storytelling das uns berührt. Ein körperlicher Dialog ohne Worte - und das ist Handwerk. Ein Handwerk, eine eigene Sprache und Erzählkompetenz das historisch lange nicht gesehen wurde. Dabei sind sie Risiko-Szenen mit realem psychosomatischen Verletzungsrisiko die Arbeitsschutz brauchen - und künstlerischen Anspruch. Hier kommt eine fachkundige Intimitätskoordination als Gewerk und Gestaltungsmoment ins Spiel. Aus Sicherheit wird Freiheit im Spiel.
Ich schaffe Klarheit im Storytelling und Sicherheit in der Umsetzung. Ich koordiniere, halte den Raum, sichere Consent und schaffe gemeinsam mit Regie und Schauspiel tiefe, mutige, interessante Erzählmomente. Mit klarer Haltung, ruhiger Hand und künstlerischem know-how. Ich choreografiere intime Handlungen so, dass sie künstlerisch wirksam und emotional sicher sind. Ich schaffe Räume, in denen Schauspielende frei und mutig spielen können.
Internationale Produktionen in den USA, UK, Skandinavien und Kanada arbeiten mittlerweile standardmäßig mit Intimacy Coordination. In UK ist die Position sogar im öffentlich-rechtlichen Rundfunk BBC verpflichtend gemacht worden.
Auch deutsche Produktionen arbeiten zunehmend nach internationalen Standards mit Intimitätskoordination - für Arbeitsschutz und künstlerische Qualität.
Julia Effertz
Intimacy Coordinator (SAG-Aftra, IPG, IPA)
Bewegungsexpertin | Schauspielerin | Storyteller
Foto: “Blutige Anfänger” (ZDF, 2022)